Der 10. Greifenstein-Bike-Marathon in Geyer 2010Die Erfahrungen der letzten Jahre in Sachen "Wetter" und "Geyer" ließen mich nach meiner Meldung noch Tage vor dem Rennen zweifeln, ob die Entscheidung für die 68km eine gute war. Doch je näher das Rennwochenende kam, desto klarer wurde es - zum zehnten Male GBM sollte das Wetter keine Kapriolen schlagen - es wurden beste Bedingungen bei angenehmen Temperaturen voraus gesagt.

Und so gings Sonntagvormittag bei Sonnenschein und blauem Himmel auf leeren Straßen in Ronalds Bus (umweltschonend) rauf aufs Geyrische Plateau.

Der 10. Greifenstein-Bike-Marathon in Geyer 2010Dort fand sich auch Christian Werner mit ein. Ronald entschied sich "ausnahmsweise" für die einzelne Runde von 34km. O-Ton Ronald: "Ich will ja mal auf Sieg fahren". Na gut. Warum nicht.
Christian und ich waren bereits für die 2 Runden (68km) gemeldet. Beide Starterlisten waren mit Top-Leuten besetzt. Es gab für uns also einiges zu tun.

Der lächerliche Anspruch auf Sieg kommt mir zwar eher selten in den Sinn, trotzdem wollte ich nicht über eine glattgebügelte Piste am Ende des Feldes rollen. Daher stellte ich mich in Reihe 3, immer die Profis in Sichtweite. Den Blick auf die Spitze behielt ich sogar noch nach der Kurzeinführungsrunde über Spitzkehre und Wiesenrampe. Runter zur Pfarrwiese gings in irrwitzigem Tempo über den verblockten Trail. Nach meinem Sturz in Seiffen und einem gewissen Lerneffekt daraus nahm ich die Vorderbremse nur dosiert und ließ dem Vorderrad etwas mehr Freiheit, sich seinen Weg zu suchen. Was Techniktraining so ausmacht.

Tja, was Techniktraining so ausmacht - spätestens als mich im Hohlweg runter von den Greifensteinen Birgit Hollmann (die später Erstplatzierte der Damen) überholte, war klar, daß ich schon noch ein- zweimal die Hartensteiner Schanze runter muss. Bewundernswert, so eine Körperbeherrschung. Damit ist auch klar, was in die Wintermonaten trainiert werden muss...

Aber zurück zum Rennen. In der ersten Runde fand ich kaum zu einem runden Tritt und musste daher oft pressen, damit die Fuhre vom Fleck kam. Die geyrisch-giftigen Gegenanstiege und einige schlammige Abschnitte ziehen Einem ganz schön den Saft aus den Knochen. Nach der ersten Straßenüberquerung in Richtung Greifenbachstauweiher und Jugendherberge liefs dann langsam flüssiger. Die längeren Waldautobahnabschnitte liegen mir - zumal wir zeitweise zu dritt waren. Da konnte ich ab und zu die Füße hoch legen.

Das gemeinsame Dahinschippern war aber abrupt zu Ende, als zur Einfahrt in einen Wiesentrail allgemeine Unsicherheit herrschte. Spuren führten nach rechts in den Wlad, aber auch geradeaus in die Schneise. Dem Herdentrieb folgend gings den Ersten hinterher. Nach 200 Metern war klar: Irrtum, Sackgasse. Was dann folgte, was reines CrossCountry: Schieben Tragen, Fahren - und dann zuguterletzt über den Lenker gehen. Schließlich war der schmale Trial der Strecke wieder erreicht und wir waren wieder im Rennen - ein paar Fahrer waren vorbei gezischt - aber nun hing Adrenalin in der Luft. Damit ging es mit fliegenden Beinen ins Rundenende. Der "publikumswirksame" Streckenabschnitt über das Feld kostete auch nochmal Körner, denn der leicht klebrige Untergrund war alles andere als geschmeidig. Wie wenn einer hinten festhält, ging mir durch den Kopf.

Dei zweite Runde konnte ich mit erstaunlichem Druck fahren. Hätte nicht gedacht, dass mit Riegel- und Gelhilfe der Akku einigermaßen wieder regenerierte. Garniert mit einem kräftigen Umtrunk zwischendurch gabs wieder neue Kraft auf den Riemen.

Der erwartete Einbruch (ja, ich hab' Respekt vor 68km) blieb aus. Somit konnte ich noch nebenbei ein paar Plätze nach vorn gut machen.

Am Ende standen 3:31h auf der Uhr und Platz 15 AK in der Ergebnisliste. Zufrieden und mit Geyer versöhnt geht der GBM 2010 in meine ganz persönliche Historie ein :-)

 

 

Ergebnisse:

 

Ronald Kunz (36km)  1:17h Platz 1 AK

Christian Werner (68km)  2:53h Platz 3 AK

 

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