Auch dieses Jahr sollte es uns wieder ins ferne Spanien auf die Mittelmeerinsel Malle ziehen. Uns, das heißt Lars Nagel, André Lasch, André Berthel (incl. Familie), Uwe Schöniger, Heiko Kunz und meiner Wenigkeit Daniel Möckel.

Teamfoto am stran von Sa Coma

Der Start sollte am 15.04. sein und das war gut so, denn am selben Tag erreichte die Aschewolke des isländischen Vulkans Eyjafjöll Deutschland und die Flughäfen bis Berlin wurden geschlossen. Also bis an den Rand (Leipzig) der Wolke gefahren und ab in den Süden. Schon einen Tag später wurden alle Flughäfen in Deutschland gesperrt und von den Veranstaltern die Reisen storniert. Mal wieder ordentlich Mehl gehabt.

 

In Malle angekommen, ging es mit dem Privat georderten Shuttelbus nach Alcudia, in unser alt bekanntes Hotel Maritiomo. Schräg gegenüber vom Hotel  der Hurzler Radverleih. Vor dem wir ab dreiviertel 4 schon nervös von einem Bein auf das andere kippten und sehnsüchtig unsere Fahrräder entgegensehnten.

Andere Radler die sich vor dem Verleihzelt sammelten, wurden mit einem kurzen unauffälligen Blick abgecheckt. Kaum hatten wir die Räder entgegengenommen, stürzten wir uns in den Mainstream der westlichen sportsüchtigen Gesellschaft die sich in den Frühjahrsmonaten hier trifft um ihre Körper zu stählen und zur Schau zu stellen. Aber was soll´s, machen wir halt mit.

Und mit dieser Devise ging es rüber ins Hotel, die Klamotten getauscht und rauf auf´s Rad, Richtung Formentor und die ersten 70km auf die Pedalen gelatscht. Schon hier zeichnete sich etwas ab, was sich wie ein rotes Tuch durch das komplette Trainingslager ziehen sollte, Laschinsky gab Gas das mir teilweise schwindlig wurde und er fuhr ständig im Wind. Als Jungvater hat man nur begrenzte Zeit zum Trainieren und deshalb hatte ich noch keine 1000km auf dem Tacho, woran mich meine Beine ständig erinnern sollten.

 

Mittagspause auf dem San SalvadorDaniel am StrandFamilie Berthel immer gut gelauntLars beim Driften


 

 

 


 

 

Doch am größten war die Vorfreude auf die all morgend- und abendliche Völlerei am Buffet. 5 Gänge sind die Normalität und 6 Gänge keine Seltenheit. Doch was soll´s, zu hause gibt’s ja ständig Bemme.

Am Freitag ging es flach Richtung Osten mit dem kleinen aber feinen Stachel San Salvador, die Route wurde ab jetzt jeden Vorabend abgesprochen und in Laschinskys Garmin einprogrammiert. Somit wurde er zum Guide und war verpflichtet immer vorn zu fahren (Er wäre auch enttäuscht gewesen, jemand vor sich zu haben.). Am Ende des Tages standen 180km auf der Uhr.

Der kommende Tag sollte von den Kilometern her der Längste werden, wir fuhren flach Richtung Andratx und dann über die Sierra de Tramuntana Richtung Valdemossa. Bis auf eine 200m Tragepassage lief´s optimal und die tägliche Kaffeepause wurde auf den Touristenort Valdemossa gelegt. In Alcudia angekommen waren über 200km abgetreten. Ich kann jetzt schon sagen, dass das wohl meine Jahres-Höchst- Leistung werden wird.

Sonntag ist Ruhetage: Doch trotz des Ruhetages setzten wir uns auf´s Rad und bummelten Richtung Betlem, auf einen Kaffee. Zusätzlich sollte dieser Tag auf Wunsch unseres neuen Sponsors ABUS zum Fototermin bestimmt werden. Heute konnte sich unser Paparazzi Uwe mal richtig austoben und knipsen bis der Arzt kommt.

D-ZugAm Strand am PosenDie verdiente PauseKurzer Stop auf der Königsetappe


 

 

 

 

 

 

Der Wochenbeginn wurde zur Königsetappe auserkoren. Auf Wunsch von Bergziege U.Schöniger sollte neben dem Aufstieg zu Kloster LLuc, Coll de Puig Major und Coll de Soller auch noch der kleine Abstecher nach Sa Calobra eingebastelt werden (tolle Idee sind ja nur 780hm am Stück).

Als wir diese 4 kleinen Wellen abgearbeitet hatten, nahmen die richtig harten Jungs unter uns noch mal den Aufstieg nach Orient in Angriff (André L., Lars N. und natürlich ich). 180km, über 3500hm sind eine beachtliche Ausbeute. Dafür lagen meine Beine im Koma.

Der Dienstag sollte wieder flach Richtung Osten gehen mit dem Tageshauptziel Puig de Randa. Die Beine baumelten vom Vortag noch völlig hilflos an mir herum. Wir starteten mit der Parole heut ist „blubbern“ angesagt. Doch irgendwo auf dem Weg dorthin rutschte dieses Vorhaben in den Seitengraben und als uns dann auch noch ein ü 50 jähriger Schwabe Namens Roland auffuhr war es gänzlich hin mit dem „blubbern“ und der Hebel wurde umgelegt auf „schroten“. In Zeitfahrmanier ging es zum Berg, um dort angekommen die noch zu vergebenden Punkte fürs rot – weiße Trikot einzufahren. So ist das halt mit dem männlichen Ego. Übrigens trafen wir hier die Jedermänner vom Team Alpecin-Focus, welche das Jahrestrainingspaket über die Fachzeitschrift MTB gewonnen hatten.

Schleife in Sa Calobra

Die Arbeitswochenmitte wird der letzte Tag auf dem Rad für uns werden. Da es den kompletten Donnerstag, wie aus Eimern schütten sollte. Wenn man in Malle nicht mal an einem richtigen Strand war, hat man den Urlaub verbummelt. Aus diesem Grund wurden die Mallorquinisch Vorzeigestrände Cala Figuera und Cala Santanyi angepeilt, um bei herrlichstem Sonnenschein noch mal richtig abzuposen.

 

 

 

 

Fazit:

Ein gelungenes Trainingslager mit wieder über 1000 abgespulten Kilometern. Die kulinarischen Köstlichkeiten im Hotel ließen uns auf der heimischen Waage, wieder ordentlich erblassen (2-4kg zugenommen). Pünktlich einen Tag vor der Abreiße am Donnerstag wurden die deutschen Flughäfen wieder geöffnet (Wieder hieß es: Mehl gehabt.)

Und nach 1 Woche Männer-WG musste man sich zu Hause echt zusammenreißen, dass man nicht laut furzend durchs Wohnzimmer latschte.

 

In diesem Sinne Sport frei.

Daniel

Uwe´s Beiweisfoto

 

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