Screenshot der Routenplanung von Naviki.org"Ein noch ganz junger Routenplaner für das Fahrrad ist Naviki. Die Webseite wurde erst Ende Juni 2009 von der Fachhochschule Münster ins Leben gerufen. Auf der CeBit 2010 sorgten die Entwickler mit der Vorstellung von iPhone- und Android-App für Aufsehen. Vollkommen kostenlos können Radfahrer erstmals durch ganz Deutschland navigieren." (Quelle: netzwelt.de)

Soweit die Eckdaten. Nachdem ich Naviki.org aufmerksam geworden bin, musste ich gleich mal kräftig testen. Ein kleiner Bericht zu diesem Test ist hier zu lesen.

 


 

Was bringts?

Naviki.org ist keine Tourendatenbank, wie z.B. Bikemap.net, die wir auf unserer Seite Touren nutzen. D.h. man kann auf Naviki.org nicht nur in den vorhandenen Touren stöbern oder eine eigene Touren planen, sondern man kann dort eigene Routen planen.
Das heißt nicht, dass nicht bereits fertige Routen hinterlegt sind. Eine Suche nach berlin bringt immerhin schon 10 Treffer. Das ist nicht viel, aber das Projekt ist ja noch jung.
Allerdings dürfte es in der Natur der Sache liegen, dass nicht jeder, der eine Route sucht, diese auch ablegt. Das ist eher der Zweck von Tourenportalen, auf denen man Routen selbst erstellt oder per GPS-Daten hochlädt.
Als User wünscht man sich eine Kombination ausbeiden - Naviki und Bikemap.net kombiniert ergäbe sicher eine prima Radtouren-Planung plus Tourendatenbank.

 

Wie funktionierts?

Naviki nutzt im Hintergrund einen Straßen- und Wegekatalog, der seine Daten mit dem OpenStreetMap-Projekt abgleicht (an OpenStreetMap kann jeder mitmachen - ähnlich wie bei Wikipedia). Wie bei einem (Auto-)Routenplaner gibt man Start und Ziel ein.
Was man erhält, ist aber keine Tour entlang von Bundes- und Staatsstraßen. Naviki liefert Routen, die Staßen vor allem meiden!
Es werden vor allem Radwege, Wald- und Feldwege genutzt - wenn es nicht anders geht, auch wenig befahrene Straßen.

Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Die Tests einiger hiesigen Strecken lieferten ein durchaus "hochwertiges" Ergebnis. Natürlich geht nichts über das Wissen eines Einheimischen, der alle Trails wie seine Westentasche kennt. Aber - mit Naviki läßt sich mit Sicherheit recht bedenkenfrei auch unbekanntes Gelände erkunden.

Je genauer man Start und Ziel festlegt, desto besser. Die Eingabe von 08118 hartenstein  läßt die Strecke z.B. irgendwo im Ortsteil Zschocken starten. 08118 hartenstein markt 9  ist schon viel genauer und läßt die Route ganz korrekt auf dem Hartensteiner Marktplatz starten. Im Grunde ist die Bezeichnung Marktplatz  besser, weil vollständig - aber es zeigt, dass Naviki auch mit unvollständigen Informationen zurecht kommt. Gut, wenn man Ziele in unbekanntem Gebiet nicht 100%ig benennen kann.

Alle Routen werden in einer Karte dargestellt, die neben den üblichen Ansichten (Geländeansicht, Satellitenbild, Karte oder kombiniert) auch die OpenStreetMap-Karten darstellen kann.

Die erzeugten Routen lassen anstandslos in verschiedene Formate exportieren - damit kann also das GPS-Navi direkt bestückt werden.

 

Was gibts zu meckern?

Suche ist manchmal recht langsam - die Karte braucht oft einige Zeit fürs Laden.

Einige Abschnitte der erzeugten Route sind manchmal eigenartig verwinkelt. So kann beispielsweise die Durchfahrt einer Stadt auf der Hauptstraße beginnen und schlängelt sich dann quer durch ein Wohngebiet, nur um dann wieder auf der gleichen Hauptstraße anzukommen. Ob das dem Fahrspaß zugute kommt, ist fraglich - zumal das meist unnötige Umwege sind.

Die Kartenansicht kann nicht (wie bei Google Maps üblich) sehr weit eingezoomt werden. D.h. die Übersicht ist recht grob. Abhilfe schafft ein Export der Route in das KML-Format. Die Datei kann von Google Earth geöffnet werden. Schon hat man eine bildschirmfüllende und hochauflösende Ansicht der Route.

 

Na und?

Diese Ecken und Kanten sind sicher noch der BETA-Phase von Naviki geschuldet.

Aus meiner Sicht lohnt es sich in jedem Fall das Projekt weiter zu beobachten, zu nutzen und fleißig Touren zu fahren.

 

Wer näheres über Naviki.org wissen möchte, kann über das Projekt im Blog nachlesen, über Twitter verfolgen oder die Facebook-Seite abonnieren.

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