Es war an der Zeit eine Bestandsaufnahme der verbliebenen Leistungsfähigkeit vom letzten Jahr vorzunehmen. Konditionelle Leidensfähigkeit wurde in den vergangen Wochen hauptsächlich mit Kinderwagenschieben auf die Probe gestellt.
Dummerweise hatte ich noch einen Freifahrtsschein für 70 km in Seiffen, da ich letztes Jahr sturzbedingt nicht teilnehmen konnte. Also dachte ich mir, der Weidatal-Bike-Marathon kommt wie gerufen um mal wieder Wettkampfluft zu schnuppern.

Ich habe mich wohlweisslich für die 32 km angemeldet um das Reich der Schmerzen spätestens zu Mittag wieder verlassen zu haben und pünktlich zum Essen zu Hause zu sein. Das Starterfeld kühlte jedwede Erwartungen, da alle kurzstreckenerprobten Heißsporne aus unseren Landen am Start waren.

Das Mittagessen schien ungefährdet. Nach dem Startschuss kam eine rund 2 km lange Sprintstrecke bei der es galt, sich möglichst weit vorn zu positionieren. Dann wurde es aber durch kurze Bergauf-, Wiesen- und Waldpassagen recht unrhythmisch und die Muskeln wurden vom Laktat malträtiert.

Nach zwei, drei solcher streckentechnisch fiesen Gemeinheiten hatte sich das Feld in seine Bestandteile aufgelöst und….. ich war mit vorn dabei.

Es folgten unzählige kernige Bergauf-und Bergabpassagen mit vornehmlich Singletrailcharakter und sogar Schiebepassagen, zumindest für die meisten Teilnehmer. Die sorgten für schmerzliche Abwechslung.

Abwechslung hätte meiner Schaltung auch gut getan, aber die nahm an diesem Tag mit dem mittleren Kettenblatt vorlieb und somit musste ich sowohl auf der Geraden als auch bergauf auf Schaltabwechslung verzichten. Kurz vor dem Ziel hatte ich einen weiteren 30-km-Fahrer vor mir und da ich wusste, dass noch ein kurzer Anstieg folgt wartete ich fein im Windschatten und nutze das Überraschungsmoment um ohne nennenswerte Gegenwehr vorbeizuradeln.

Am Ende war es Platz 5 Gesamt und Platz 1 AK mit nur 2 Sekunden Vorsprung, da ich dachte ich wäre schon längst im Ziel. Glück gehabt.
Gerald und Heiko hatten sich für die 2-fache Umrundung gemeldet und diese Aufgabe bravorös gelöst. Gerald wurde Gesamt 41. und 17. in der AK und Heiko wurde 11. in seiner AK.

Kurzum ein gelungener Sonntagsausflug. Aber das Mittagessen wurde kalt!