Start zum 10. Harzer MTB Marathon in Friedrichsbrunn Als Erzgebirgler hab ich bis zum letzten Wochenende die (zu korrigierende) Annahme gehabt, der 10. Harzer MTB-Marathon wäre wenig anspruchsvoll und mit links zu machen - Denkste!

Aber eins nach dem anderen... 

  Schon am Sonnabend gings mit der ganzen Familie Richtung Südharz die Autobahn hoch. Nachmittags gegen 16:00 Uhr kamen wir nach einigen kleinen Umwegen zu unserer Herberge nördlich von Nordhausen. Unterwegs wurde mein Bike teils kräftig von Regengüssen eingesaut.

Am frühen Abend machte ich mich (ohne meine Mädels) schon einmal nach Friedrichsbrunn auf, um den Anfahrtsweg kennen zu lernen, die Startunterlagen abzuholen und um einfach die Lage "abzuklären".

Der erste Eindruck war: verschlafenes Nest, aber nette Damen vom Orga-Team, die mir als Neu-Teilnehmer des Marathons meine Fragen geduldig beantwortet haben.  Vor dem Start fertig gestyltFür die 20,-€ bekommt man Essens- und Duschcoupon sowie Verpflegung unterwegs - preislich also "Mittelfeld", da ich am Sonntag feststellen mußte, dass es (leider) nicht einmal ein kleines Souvenir dazu gab...

  Am Sonntagmorgen gings dann erneut mit dem Auto und (diesmal) mit dem Bike Huckepack zum Startort. Schade, dass man mit "Gepäck" am Heck die herrlichen Harzer Kurvenstraßen recht gediegen fahren muß - und das bei gähnend leerer Straße am Sonntagmorgen  ;-)

Pünktlich 9:30 Uhr fiel der Startschuß für die 2x 26 km (475hm/Runde).

 Ich orientierte mich - meiner bescheidenen "Frühjahrsform" entsprechend im Mittelfehld. Die ersten paar Kilometer gings ordentlich bergab, weshalb das Tempo dementsprechnd hoch war. Dazu kamen die aufgeweichten Wege - vom Regen der letzten Tage. Demzufolge mutierte binnen kürzester Zeit Mensch und Maschine zum Krustenschwein.

Massenstart zum 10. Harz MTB Marathon Am ersten Anstieg machten sich schon meine schweren Beine bemerkbar, ich mußte einige Fahrer ziehen lassen. Leider konnte ich mich an keinen Fahrer ranhängen und war ziemlich schnell allein unterwegs.

Auf dem Großteil der Strecke waren es immer wieder die gleichen Leute, die wir uns gegednseitig einholten bzw. überholten. Gegen Ende der ersten Runde (nach einem fiesen Anstieg im schlammigen Singletrail-Outfit - wo ich das erste Mal absteigen mußte) gings aber erstaunlich gut. Den letzten Anstieg auf Wiese wenige Kilometern vor Start/Ziel konnte ich mit gutem Puls einige Fahrer überholen und die Runde in recht guter Verfassung abschließen.

Was mir nicht bekannt war, war die kleine Umleitung, die bei Rundenwechsel eingebaut worden war. Ich war darauf eingestellt, die lange Bergabstrecke (wie nach dem Start) mit möglichst maximalem Tempo zu nehmen - doch das Vorhaben wurde zunichte, da die Streckenposten die Fahrer auf einen anderen Weg umleiteten.

Dieser hatte lediglich eine kurze Abfahrt, dafür dann aber einen kurzen giftigen Anstieg, der aufgrund der Schlammmassen an der Auffahrt (für mich) unmöglich auf dem Rad zu fahren war. Also mußte ich einen Großteil hochschieben. Anschließend war es eine Art Glücksspiel wieder in die Klickis zu kommen - der Hang hatte seine Spuren bzw. massig Dreck in der Bindung hinterlassen.

Mit Schlammpackung im Ziel Am Ende der zweiten Runde wurde es nochmal adrenalinhaltig: ein Fahrer kam von hinten und überholte mich. Das wollte ich nicht auf mir sitzen lassen hing mich ran - getreu dem Motto "Quäl dich, du Sau!". Es lohnte sich, da ich mich an seinem Hinterrad halten und ihn auch mehrmals überholen konnte. Das Spiel ging einige Male so - bis zum letzten Abhang im Wald. Da nahm ich an, ihn abgehängt zu haben, da er bei der Abfahrt scheinbar Schwierigkeiten hatte.
Allerdings hörte ich ihn am Wiesenhang wieder hinter mir. Da ich nicht vorhatte, ihn wieder vorbei zu lassen, versuchte ich das Tempo zu halten. Trotzdem kam er kurz vor dem Ende des Hangs wieder an mir vorbei. Schade - ich mußte ihn ziehen lassen.

So kam er mit 9 sec. Vorsprung an - bei mir waren es also 2:38:16 Gesamtzeit, was mir in der Wertung einen 51. Platz im Mittelfeld einbrachte.

Im nächsten Rennen solls dann besser werden. Zumindest wurde ich von technischen Defekten verschont. Jetzt muß einmal mehr das von Autobahnfahrt und Marathon geschundene Bike gehätschelt werden...

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