Ich habe ja schon oft von der Tour gehört, doch so richtig heran getraut habe ich mich da noch nie. Eigentlich sollten mir die langen Kanten ja liegen, aber 600 km an einem Stück ist schon eine Hausnummer. Nun gut, als André mich letztes Jahr gefragt hat, ob ich die Fichkona mitfahren würde habe ich nicht lange überlegen müssen und schnell zugesagt.

Schließlich sollte man sich ein Jahreshighlight setzen und genau darin einen Sinn für das viele Training sehen. Die Vorbereitungen liefen bestens, mit über 1000 Radkilometern im Trainingslager auf Mallorca und etlichen langen Tagestouren hier in unseren Gefilden sollten wir doch gut vorbereitet sein.

Der Zeitpunkt rückte immer näher und die Aufregung wurde immer größer.

Gemeldet waren wir für die Startgruppe 1 von insgesamt 4, sozusagen die schnellste von allen. Die Wettervorhersagen hätten besser nicht sein können und genauso trat es auch ein. Der Start der Fichkona war am 22.6.2019, 10 Uhr direkt auf dem Fichtelberg. Wir hatten also früh ausreichend Zeit für eine angenehme Anreise mit unserer Chauffeurin Sibylle. Der erste Aufreger des Tages, André hatte seinen Helm vergessen. Doch zum Glück hatte Vince, 3. Starter von uns, noch einen 2. Helm an Bord. Kurz vor dem Start kam dann noch Uwe auf den Fichtelberg hoch geradelt, um uns alles Gute für die Tour zu wünschen, schöne Geste! Nun noch ein gemeinsames Gruppenfoto von allen Startern und schon ging es los. Mit dem Start legte sich die Aufregung und es ging mit verträglichem Tempo Richtung Chemnitz. Es dauerte allerdings eine Weile bis wir die richtige Geschwindigkeitsaufteilung Indus hatten, der optimale Führungswechsel war wohl doch nicht ganz so einfach. Gute Harmonie in der Gruppe passt nur, wenn alle sich an der Führungsarbeit beteiligen.

Jörg beim Start auf dem Fichtelberg Ich fand das Tempo ganz okay und war schon recht häufig vorn, auch ohne Gegenwind. Insgesamt waren fünf Pausen vorgesehen, also etwa alle 100 km eine Verpflegung, das passte auch ganz gut so. In denen musste man sich schon gut überlegen wie man sie gestaltete, Toilette, essen, trinken, umkleiden, Problemstellen behandeln und nach 10-15 Minuten ging es auch schonweiter.

Unser Vorausfahrzeug bestimmte das Tempo, hier ein großes Lob, die machten das wirklich super.

Ein besonderes Highlight war die Stadtdurchfahrt durch Potsdam, welche die Motorradstaffel der Polizei mit Bravour für uns absicherte.  Kein warten an den roten Ampeln, ständig freie Fahrt, so dass wir zügig die Stadt wieder verlassen konnten. Da kann sich Sachsen, insbesondere die Stadt Chemnitz mal eine Scheibe abschneiden.

Und weiter ging es Richtung Norden in die Nacht hinein. Jetzt wurde es spürbar kälter, so hätte ich das nicht erwartet, 6°C zeigte mein Garmin an.

Von Müdigkeit keine Spur, zumindest bei mir. Andere hatten damit schon mehr zu kämpfen. Erstaunlicherweise hatte ich zu keiner Zeit eine größere Schwäche, zum Glück oder vielleicht auch wegen der 13, meiner Startnummer.

Fahrt durch Chemnitz Das Ziel rückte näher und die Freude auch. Es gab bei mir keine Bedenken mehr gut da oben anzukommen. Auf den letzten Kilometern wollte keiner mehr so richtig Tempo machen, das war auch ganz gut so, denn die Frische war irgendwie abhandengekommen.

Die Ankunft, Sonntagmorgen so gegen 7:15 Uhr am Kap war einfach nur überschwänglich, keine Panne, kein Unfall, alles gut verlaufen.
Was für eine Erleichterung es geschafft zu haben, das Gefühl etwas gemacht zu haben, was w
irklich nicht allzu Viele schaffen.

Mein Dank gilt vor allem André, der mich dazu angespornt hat und natürlich dem kompletten Fichkonateam für die super Organisation und auch Durchführung. Eben ein echter Wahnsinnsritt und ich bin überglücklich, es geschafft zu haben. Für mich war es das erste Mal auf der Insel Rügen und überhaupt die größte Distanz, die ich mit dem Rad an einem Stück zurückgelegt habe.


In diesem Sinne war ich absolut zufrieden, ruhig und glücklich.
Sport frei und Danke.

StartaufstellungAuf geht's!FährüberfahrtAuf der FähreDie verrückte TruppeGeschafft!!!Wohlverdiente RuheRügener Strand

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