ETU Challenge Mallorca/Paguera

Europameisterschaft über die Halbdistanz

Zum Saisonausklang sollte es die Challenge Paguera werden... Das machte ich schon im Dezember 2013 fest. Somit stand die Trainingsstruktur, so fern man das als Hobbyist so nennen kann, fest. Wichtigste Prämisse für mich - gesund und fit durch 2014 - weil: sonst bringt das alles nix.

Wetterbedingt ließ ich einige Wettkämpfe im Vorfeld weg und konzentrierte mich auf das Training so oft ich konnte. Schwimmen war ich recht oft, das Radfahren hielt ich mäßig, denn die Form bis Ende August war gut. Laufen ging ich oft, aber kurz und knackig.

Somit flog ich guten Mutes auf meine Lieblingsinsel. Mit im Gepäck meine liebste Family und den neuen Helm von ABUS zum Testen.

ETU Challenge Mallorca/Paguera am 18. Oktober 2014Ich machte mich in den 4 Tagen vor der Challenge daran, die Radstrecke einmal eine Runde abzufahren und das Wasser kennenzulernen. Die Wellen ließen es nicht jeden Tag zu, das Meer zum Schwimmen zu testen (gelbe Flagge). Dafür umso mehr Spaß damit zu haben, bei 25 Grad Wassertemperatur - 'ne ganz feine Sache. Die Radelrunde (45km) gefiel mir landschaftlich richtig gut, aber stellenweise sehr unrythmisch, schlängelig und nicht flach. Aber doch gut zu fahren. Beim Briefing wurde uns die Radstrecke als "schlängelnd und flach" vorgestellt. In Verbindung mit den GPS-Daten und der Kenntnis einiger Athleten brach eine großes Lachen aus, nicht wegen dem falsch beschreibendem Wort "schlängelnd". Mehr das "flach" wars.
Die Laufstrecke - naja, zäh, unrhythmisch, verwinkelt, Treppen, Rampen .... aber muss ja.

Das Schwimmen im Meer zur Vorbereitung fühlte sich klasse an, die Beine beim Streckentest auf dem Rad eher weniger, aber ich versuchte mir da keine Sorgen zu machen. Eher das Laufen arbeitete im Kopf und das ließ ich dann gleich weg.
Einen hervorragenden Eindruck hinterließ der neue ABUS-Helm mit integriertem getöntem Visier zum Herausschieben. So, dass mir es nicht schwer fiel, den gut belüfteten Helm bei dem angekündigten heißen Wetter zum Wettkampftag gegen den Aerohelm zu tauschen. In den Bergauf-Passagen, wo langsamer gefahren wird, kann das Visier einfach in die Helmschale zurückgeschoben werden. Und er läßt sich für mich auch noch problemloser und schneller aufsetzen als mein Aerohelm.

Raceday!

ETU Challenge Mallorca/Paguera am 18. Oktober 2014Gemütlich 8 Uhr aufstehen - eine Seltenheit bei Wettkämpfen dieser Größe. Da 12 Uhr der Start war, aber sehr ausreichend.
11 Uhr checkte ich am Bike nochmal die Luft und steckte eine gefüllte Flasche in ihren Halter. Danach gleich an den Strand zum Einschwimmen. Das musste dann auch 11:45 Uhr beendet sein.

So ertönte auch schon pünktlich der Startschuß für die Profi-Männer und danach die Profi-Frauen. Danach dann die Para-Triathleten und dann für meine Badekappenfarbe, bestehend aus Männern der AK 30-34 und 35-39. Ich sortierte mich rechts außen, zweite Reihe ein. Nach dem Startschuß war ich aber irgendwie ganz vorn und kam sehr schnell durch das flache Wasser, ab Kniehöhe sprang ich wie ein Delfin davon. Nach ca. 400 Metern (erste Boje) hatte ich ständig Hände an meinen Füßen, kurz darauf kam ein Engländer an mir vorbei an dem ich mich festbiß.

Wir waren wohl eine kleine Fünfergruppe. Das blieb bis zum Ausstieg so. Der lange (vom Veranstalter mit 197m angegebene) Weg zur Wechselzone schien megalang. Von meinen 4 Mitstreitern wurde ich natürlich überholt, ich hatte Angst, trotz das Teppich lag, mir die Füße irgendwie zu verletzen. Angekommen sah ich, es standen noch richtig viele Räder, also konnte es so langsam nicht gewesen sein. Ich wühlte nach meinem Wechselbeutel vorm Wechselzelt, schüttete die Schuhe raus, genehmigte mir noch Socken und stakte schnell gen Bike. Den neuen ABUS drauf, die Startnummer ran. Und ab durch die ellenlange Wechselzone zur Aufholjagd.

Aufspringen, Schuhe einklicken, lostreten, Visier runter und schon die Viere wieder überholt. Wenn du den Fuß nur auf dem Schuh hast gehts eben bergauf schlechter und wenns noch holpert, wirds ein ganz schönes Geeier. Es ging recht zäh und holprig auf dem Boulevard durch Paguera, mir enthüpfte fast die Trinkflasche aus ihrem Halter. Ich konnte sie gerade noch so fangen und war happy, nicht einer langen heißen Durstsrecke ausgesetzt zu sein. Von Meereshöhe an zog sich die Strecke langsam aber stetig steigend gen Es Capdella.

Trotz das ich überholen konnte, fühlte es sich nicht richtig rund laufend an. Zwei kleine Serpentinen brachten eine Art Abwechslung. Der kurze Wiegetritt machte mich nicht munterer, aber aufmerksam auf einen hinter mir mitkurbelnden Engländer, er wollt's scheinbar mit der Brechstange. Ich wollte es mir einteilen, wartete ab und ließ die Brechstange weg. So überholte er am Ende des Aufstiegs und ich sah den Namen AKERS auf seinem Einteiler. Dazu gesellten sich im Laufe der ersten 45 km Runde noch GRANT, TANNER, TUCKER, TURNER, WALKER und ADAMS.

ETU Challenge Mallorca/Paguera am 18. Oktober 2014TUCKER und WALKER zogen schon recht zeitig davon, ein anderer brach wohl gleich weg. Der Rest tümpelte immer um mich rum. Wobei ich "bergauf" immer schön vorbei blubberte. Doch mit dieser Maßnahme konnten die EnglishMan nicht leben und prügelten im Dreiergespann ständig wieder vorbei. Die fuhren auch Vorsprung raus - so war´s nicht. Doch sobald die Delle oder Gerade in eine Form der Blase oder Rampe überging, war bei denen wieder die Luft raus und ich wieder vorbei. Das ganze Theater hat wohl der Race Officer vom Motorad aus richtig beobachtet und den Dreien die Penality-Box zur "Wiedergutmachung" angeboten. Ein GUTER!

Meine zweite Radrunde absolvierte ich gefühlsmäßig schon leicht angekratzt, aber da ich es mir gut eingeteilt hatte, doch gleichmäßig. Verpflegen konnte ich mich auch gut Pro Runde gab es 2 Verpflegungsstellen. 6 Gels genehmigte ich mir und immer zwei Flaschen Wasser, eine zum Kühlen, eine zum Trinken.

Vorm Laufen schauderte es mich schon, nun waren mittlerweile 32°C. Zurück in der Wechselzone waren noch nicht viele Bikes abgestellt. Die Radschuhe ließ ich gleich an den Pedalen, da die Wechselzone (geschätzte 160m lang) komplett zu durchlaufen war, einmal hin - beim Rad abstellen und einmal zurück - zum Wechselzelt. Da wartete mein Beutel mit den Laufschuhen. Im Wechselzelt die Schuhe an, Mütze drauf und Los!

OOJJEEEEE! Irgendwie wollt´s net. Kurzatmig walkte ich der ersten Runde entgegen. Links, Rechts, Rampe, Treppe, Rauf und Runter. Mich hat's genervt und das ganze kurzatmig. Der Schnürsenkel löste sich gleich zweimal und ein kurzer Toilettenstop musste auch sein. Es war einfach nur laaanngsaaammm! Zwei Runden lang! Überholt hab' ich keinen.

Ich kühlte mich an jeder Verpflegung, trank nur Cola. Es schien besser zu werden. Das kurzatmige Getippel konnte ich durch 'nen 5er Schnitt ersetzen. So konnte ich die zwei letzten Runden noch Schadensbegrenzung betreiben. Mit meiner langsamsten Laufzeit auf den 21km bis dato erreichte ich das Ziel. Eine bessere Laufzeit an diesem Tag hätte ein Mega-Ergebnis gebracht! Aber ich war über meinen 13. AK Platz schon sehr erstaunt.

Meine Altersklassenplatzierung - 13. Platz von 55 Startern und bester Deutscher in dieser.

1,9km Schwimmen 0:32:32 (15.)
Wechsel T1 4:39
90km Rad 2:34:54 (12.)
Wechsel T2 4:29
21,1km Laufen 1:57:15 (19.)
Gesamt 5:13:49

 

165. Platz Gesamt von 1149 gemeldeten (inoffizielle Ergebnissliste) davon haben 868 gefinisht.

 

 

Nach oben
JSN Boot template designed by JoomlaShine.com