Es gibt wenige im Team die noch kein 24h Rennen bestritten haben. Ob im Team oder als Einzel (Verrückter) , ich hörte immer nur Gutes. Zwar auch anstrengendes, aber durchweg motivierendes es Gleichzutun.

Ein Sportfreund vom Triathlon , mit dem ich schon die Weltmeisterschaft beim 70.3 IRONMAN in Florida bestritten habe, sollte der Auslöser dazu sein.

Im Dezember 2011 erklärte er mir grob seinen Wettkampfplan für die Saison 2012. Mit dabei das 24h Rennradrennen in Kelheim - ich war sofort begeistert.

Er nahm mich in sein Team auf.

Obwohl ich ja nun nicht so richtig wußte, was auf mich zu kommt , freute ich mich riesig auf das immer näher rückende Spektakel. Das Training lief nicht schlecht. Zu verschiedenen Wettkämpfen konnte ich zeigen, dass ich Radtechnisch eine gute Form habe. Beim 24h Rennen zählt aber nicht nur die form , sondern die Ernährung und der Kopf sind maßgeblich daran beteiligt , das es läuft.

So startete ich am 21.07.12 zu meinem ersten 24h Rennradrennen. Betreut vom Fahrradkontor "Ulf Adelmeier" aus Lichtenstein.

Wir starteten unsere Tour als noch alles schlief - Samstag 5 Uhr. Ab auf die A-Bahn gen Kelheim. Durch eine reibungslose Fahrt waren wir 8 Uhr vor Ort und konnten schon einige "Gestern angereisten" vom 5er Team begrüßen. Auch das zweite Team war schon teilweise da. Die Anmeldeformalitäten tagsvorher waren auch schon erledigt. Als beide Teams vollzählig waren, starteten wir eine gemeinsame Streckentestrunde. Schöne Gegend, schöne Straße auch schattenspendender Wald war vorhanden. Die beiden Berge gleich zu Beginn der Runde , waren aber auch nicht zu verachten. Aber machbar. Dannach folgte eine lange Abfahrt , welche ich durch mein 11er Ritzel zur High Speed Strecke ernannte. Der letzte Abschnitt eine Drückerstrecke- flach neben einem Fluß sollte auch seinen Laktatpegel bekommen.

Kurz vor dem Start, 14 Uhr, zogen dunkle Wolken die mächtig Regen in peto hatten heran. Es kam wie es kommen sollte - es schüttete was ging. Ich hatte noch keinen Wettkampfmeter gefahren und war schon patschnaß. Der schattenspendende Wald war nun völlig überbewertet.

Unser Startfahrer "Andreas Lumme" mischte derweilen ordentlich mit und kam um Platz 17 zum Wechsel. Er übergab den "Staffelstab" , bei uns eine kleine Trinkflasche , zum Fahrer zwei- Thorsten Saffert. Thorsten hielt sich gut, in der sich gebildeten Gruppe. So konnte auch ich , als drei, in einer Gruppe meine erste Runde ballern. Der Regen erschwerte die Sicht enorm. Es war total egal wo ich in der Gruppe fuhr. Schief gehen durfte nix. So entschied ich mich, längere Zeit vorn zu fahren, da war wenigstens niemand vor mir der hätte der Auslöser für einen Sturz sein können. Nach mir übernahm Stefan Henneberg "alias Henne" den Staffelstab und als fünfter Stephan Mende - unser Boss.

Beide Stef(ph)an´s kannte ich aus der Triathlon-Welt. Beide auch 70.3 IRONMAN WM Teilnehmer. Stephan mit mir 2010, und Henne 2011.

So spulte jeder seine Runden, wir fünf wechselten immer pro Runde munter durch. Es war nicht immer so, das in Gruppen gefahren wurde. Die Gruppen zerfielen oft. Besonders beim Wechsel -hatte ich das Gefühl. So versuchte ich immer 500 Meter vor der Wechselzone vom Pulk nach vorn wegzuplatzen. Das gelang mir meistens ohne Probleme. Gefahren wurde in der Gruppe nach Art "Belgischer Kreisel" . Als ich dann Führender war, trat ich einfach beherzter in ´s Pedal und fuhr nach vorn weg. So kam es auch auf den letzten metern , welche über grobes Pflaster durch eine Art riesiges Festzelt führten nicht zu Drängelein, die unser Team behinderten.

Mehrere Turns allein sollten die Nacht zieren. Das war stellenweise ganz schön hart. Glücklicherweise gab es nun keinen Regen mehr. Ich freute mich immer wieder riesig, das ich die Motivation fand mich aller anderthalb Stunden wieder erneut zuquälen. Quasie auf Knopfdruck!

Der Knopfdrücker , in diesem Fall, war Ulf Adelmeier. Unser Mann mit dem Über- und Durchblick. Great Job- kann ich dazu nur sagen. Ulf hatte alles unter Kontrolle. Bremsen , Schaltung , Licht , Zeit , ect pp.....

Mein spezieller Verpflegungsplan vom Alex aus´m Gym funktionierte PERFEKT. Verpflegen nach jeder Runde hieß das Motto. Kleine Portionen- Nudeln, Grapefruit, Erdnussmuß, Cashewkerne , Toast, Käse, .... nur ein kurzer Einblick. War mir auch neu mich so zu verpflegen, aber bei einem 24h Rennen helfen Gel und Riegel nicht weiter.

Mittlerweile reihten wir uns um Platz 12, 11 ein auch 10, dann wieder 11. Es wurde hart gekämpft. Beim ein oder anderen Fahrer, auch bei mir, zwickten jetzt in den Ruhephasen die Muskeln . Jetzt bloß keine Krämpfe. Moderades Dehnen und Beine hoch. Vor jeder neuen Runde legte ich ein paar Minuten lockeres Padallieren auf der Rolle ein. Auch ein kleines Bummelläufchen brachte die zwickende Muskulatur wieder auf trab.

Zum Schluß hieß es Platz 10!

G E I L ! ! !

Und das beim ersten 24h Rennen. 11Runden a' 17,4 km standen bei mir zubuche. Und das mit einem 36er Schnitt. Feine Sache- Gern wieder!!!

Sport frei- AndreB

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