In der Tainingsplanung stand an diesem Sonntag, als dritter Tag, eine lockere 100-km-Einheit per Rad auf dem Plan. Das Fahrtspiel am Tag zuvor, mit niedriger Trittfrequenz in dicken Gängen über 85 km, versuchte ich beim 40sten Geburtstag vom Laschinski wegzuessen. Per SMS bekam ich dann den Vorschlag - BergPreis Waldenburg - von Vince. Klang interessant und ich behielt das im Auge.

Am Sonntag morgen machte ich mich aus reiner Neugier gemütlich und mit wenig Motivation auf den Weg nach Waldenburg. Unterwegs machten die Beine einen echt schlappen Eindruck, kraftlos und leicht frierend kurbelte ich dem BergPreis entgegen.

Eine gute halbe Stunde vor dem Jedermann Start kam ich da an. Das Startgeld von 20 Euro tat meiner Motivation nicht gut. Vince, schon beim Warmup, fragte mich ob ich gemeldet wäre..... Ich grübelte.

So kam es, dass ich nicht lang überlegte und den Zwannie auf den Tisch legte, die Startnummer 370 entgegen nahm, am Trikot anpapte und zum Start rollte. Eine Scheißidee, dachte ich mir. Aber nu is zu spät!

Der Pulk nahm nach dem Startschuß recht forsch an Fahrt auf und schob sich dem ersten Berg (deshalb BergPreis) entgegen. Ich erkannte, dass ich den Buckel vor kurzem schon einmal befahren hatte und im Kopf dachte ich gleich wieder - Scheißidee!!!

Der Großteil des Feldes war an mir vorbei, der Vince und seine Truppe von den Bikeprofis weit weg. Ich kannte die komplett zu fahrende 5,4 km Runde mit ihren bis zu 18% und ihren 125 hm nicht. So entschloß ich erstmal 'ne Runde mitzufahren. An der Position, wo mich der Berg ausspuckte.

Die Beinchen - ach herje - nichts los. Auf der Geraden konnte ich nicht gescheit drücken, um wenigsten an eine kleine Gruppe, 30 Meter vor mir, heranzufahren. Und das 6 Runden - Scheißidee!

Aber von Runde zu Runde konnte ich am Berg Mitstreiter aufsammeln. Irgendwann, am Berg, wurde mir 17. zugerufen - 30 Meter vor mir schnaufende Akteure. Ich kurbelte ran, die letzten Meter am steilsten Stück etwas energiegeladener, was mich verwunderte und war somit dran.

Auf der schlechten Piste bergab hielt ich mich noch zurück. Dort war sowieso höchste Konzentration gefragt. Auf dem kurzen Flachstück wurde dann gebolzt. Ich merkte: da geht was! Dicken Gang reingeschoben - Unterlenker - und Drücken!
Ich war noch kurz eingklemmt, als ich aber dann rechts an den Fünfen vorbeigaste, fühlten sich auch die Beinchen wieder gut an. Ich musste mich noch einem Mitsprinter geschlagen geben und bollerte als überraschend Elfter durchs Ziel.

Von 54 Starten den 11.Platz mit ca 4 Minuten Rückstand auf Platz 1 zu erreichen war beim Start noch undenkbar. Noch kurz verweilte ich im Zielbereich um Energie nachzuschieben und die Startnummer abzugeben. Danach nahm ich gleich die Heimreise auf mich und versuchte locker zufahren.

Ich machte gemütlich - die 30 km in 1:15h. So kamen knapp 95 km zusamen, 100 km sollten's werden - is OK.
Nur so richtig locker waren die doch nicht.

Der vierte Streich ist schon in greifbarer Nähe und findet am 18. Mai in Rimini statt, der Nove Colli.
Mal schaun wie das wird.

 

Sport frei AndreB

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