„Leidenschaft“, das war das Motto des diesjährigen Erzgebirgs-Bike-Marathons in Seiffen. Ich würde das Wort auf „Leiden“ verkürzen. Warum der EBM für mich so hart war, und welcher Platz am Ende heraussprang könnt ihr im folgenden lesen.


Start des 21. EBMSonntag früh, es ist angenehm kühl und die Sonne lacht, perfekte Bedingungen um einen legendären Marathon zu bestreiten. Die Rede ist vom EBM in Seiffen. Gerald, Uwe und ich haben uns dieses Jahr zur Staffel beim ersten Marathon Deutschlands gemeldet. Nachdem sich Gerald nach einigen Gesprächen in einen vorderen Startblock stellen konnte, waren die Aussichten auf eine gute Platzierung nicht alzu schlecht.

Gerald lies es in der ersten Runde krachen, hatte jedoch auf den ersten Kilometern ein paar Körner zu viel hinaus geschossen, konnte aber trotzdem gut mithalten. Nach der Übergabe war Uwe am Start und rockte die Strecke. Nach 1 1/2 Stunden kam Uwe dann in die Wechselzone und für mich begann das Abenteuer EBM. Immerhin war es das erste Mal, dass ich dort mitmache und so habe ich mir zum Ziel gesetzt wengistens ohne Kratzer ins Ziel zu kommen.

Gerald am 'Alp de Wettin'

Die ersten Kilometern liefen recht gut, zwar fand ich das Gelände schon etwas sehr holprig, aber das Höhenprofil kam mir doch recht entgegen. Die meisten Mitstreiter konnte ich in den kleinen Anstiegen wegnehmen. So konnte ich mein Tempo finden und rollte mehr oder weniger locker über die Trails.

Doch dann an einer eigentlich offensichtlichen Kreuzung bin ich falsch abgebogen. Grund dafür war, dass die Absperrbänder von ihrer Halterung abgerissen waren, auf dem Boden lagen und vermutlich durch den Wind sich etwas verschoben haben. Ich deutete dies leider falsch und bin ca. 600m einen schönen Waldweg hinunter gefahren, bis ich merkte, dass ich falsch bin. Mist - und dabei habe ich mich so gefreut, dass es mal länger bergab ging. Dieses Missgeschick sollte mich am Ende noch richtig ärgern.

Es hieß also wieder Geschwindigkeit aufnehmen und das Risiko etwas zu erhöhen. Die Fahrer, die ich vorher überholt hatte, schauten mich schon etwas komisch an, als ich ein zweites Mal an ihnen vorbeifuhr. Ich konnte jedoch schnell zu meiner vorherigen Position zurückfahren.

Die Steilabfahrt zum Seiffner Grund konnte ich auch gut bewältigen und der 2. Teil der Strecke lief dann ohne weitere Probleme ab. Vor allem an dem langen Aufstieg nach der Verpflegungszone konnte ich mehre Fahrrer hinter mir lassen.

Endsport zum Ziel

 Nun galt es nur noch den „Alp de Wettin“ zu schaffen. Den Anstieg habe ich mir mit Uwe schon vorher  noch einmal angschaut und empfand ihn nicht so steil, wie erwartet. Mit der 1-3 (Gang) wollte ich den  Anstieg nehmen, musste doch merken, dass ich nicht mehr so viel Körner hatte. Auf den letzten 100 Metern sah ich dann Gerald und Uwe am Rand, wie sie mich anfeuerten. „Los Schmidi, den Blauen dort  vorne, den musst du noch bekommen“, hörte ich heraus. Ich schaute auf und sah ca. 50m vor mir einen Fahrer im blauen Trikot. Dann ging die Post ab. Hoch in die 1-4 und los ging es mit Volldampf vorraus. Bis zum „Gipfel“ konnte ich den Abstand etwas verkürzen doch musste ich erkennen, dass ich auf den letzten Metern bis zum Ziel das Tempo noch einmal richtig forcieren muss. Also weiter mit Volldampf.

Erst in der vorletzten Kurve kam ich an das Hinterrad des Fahrers heran. Aber mein Limit war mehr als erreicht. Die letzten 50 Meter ließ ich mich ins Ziel rollen.

Das Rennen ist fertig und ich auch.

Vollkommen erschöpft, unfähig auch nur einen normalen Atemzug zu holen, war ich eine Sch... Sekunde hinter ihm. Hätte ich mich nur nicht verfahren. Naja, ein 7. Platz in der Staffel erfüllte das Ziel in die Top 10 zu kommen.

Fazit: Der EBM macht richtig Spaß, allerdings kann ich mir nicht vorstellen, warum manche Biker sich die Strecke ein zweites oder sogar drittes mal antun.
Nächstes Jahr ist dieses Rennen garantiert wieder auf meinem Terminkalender.

Jörg, der sich die 70-km-Runde zur Brust nahm, konnte am Ende einen guten 11. Platz in der AK einfahren. 

 

Einige Bilder vom ebm 2013 findet Ihr in unserer Galerie! Vielen Dank an Moni und an bike-pixx.de.

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