Das Wetter macht einem zu schaffen."Schnee und Regen wird es geben", mit dieser Wettervorhersage ging es am 26.05.2013 nach Markesbach zum 15. Erzgebirgsradrennen. Schon auf der Hinfahrt wurde nicht nur mir, sondern vermutlich allen Teilnehmern klar, dass dies ein Tag werden würde, welcher uns noch lange in Erinnerung bleiben wird. Kühle 4°C und Dauerregen macht schon das Aufwärmen zu einer sehr unangenehmen Sache.

 Da ich mich zur 48 km Strecke angemeldet habe konnte ich die Erwärmung noch etwas warten lassen und mich im Auto schön gemütlich auf das Rennen vorbereiten, indem ich da saß und mir überlegte, ob ich mir das wirklich antun will.

Am Ende entscheidetet ich mich dafür und so starte das Feld ca. 11:10 Uhr nach einer kurzen Verspätung, da die Strecke wegen zu starkem Schneefall auf dem Fichtelberg umgelegt werden musst (Ja ihr habt richtig gelesen: Ende Mai fällt noch Schnee auf dem Fichtelberg und das nicht zu wenig). Der erste Anstieg hinauf zum Oberbecken fiel mir recht einfach. Obwohl ich am Start etwas geträumt habe und so ein paar Plätze nach hinten gefallen bin, konnte ich mich bergauf wieder nach vorne kämpfen. In der ersten Abfahrt fing dann das Gejammer an. Mein Schutzblech, welches mich vor dem gröbsten Dreck schützen sollte, hat sich durch die Kälte locker gemacht und ist ständig verrutscht. Und da ich sowieso kein guter Bergab-Fahrer bin, musste ich einige Plätze federn lassen.

Ab dem Ephraimhaus ging es wieder schön bergauf. Ich konnte also wieder meine Stärken ausspielen und mich einer kleinen Truppe anschließen. Dabei hatte sogar kurze Hosen an, was mich bei diesen Temperaturen ziemlich ins Staunen versetzte. Bei der ersten Verpflegunsstadion wollte ich mir dann ein paar Bissen gönnen, was sich allerdings als problematisch darstellte, da die Bananenstücke schon fast tiefgefroren waren. Also ging es weiter ohne einen Happen. Sowieso musste ich mich jetzt mehr auf die Strecke als auf Essen und Trinken konzentrieren denn nun wandelte sich der Dauerregen in richtig miesen Schneegraupel. Und bevor wir wir uns versahen, fuhren wir schon in ca. 5 cm Neuschnee Richtung Bächelhütte. Dort, wo es eigentlich nun hinauf zum Fichtelberg gehen sollte, wurde die Strecke umgelegt damit man wenigstens noch halbwegs fahren konnte. Für mich begann nun die eigentlich Herausforderung, denn da es nun bergab ging wurden die Finger recht schnell kalt. Nach der ersten Abfahrt musste ich schon die Gruppe fahren lassen, da mein Daume kein Gefühl mehr hatte und ich kaum noch den Lenker in der Hand halten konnte. Nachdem es wieder ein wenig bergauf ging, konnte ich wieder etwas warmes Blut in die Finger pumpen, doch schon in der nächsten und längsten Abfahrt wurde nun die ganze Hand taub.

Da es überwiegend bis zum Unterbecken von Markersbach nur noch bergab ging, hatten meine Hände jegliches Gefühl verloren und so konnte ich auch nur gerade so die Bremsen ziehen um schlimmeres zu verhindern. Auch der letzte Anstieg zum Ferienhotel Markersbach und zum ersehnten Ziel konnte meine Hände nicht wieder auftauen. Erst als ich die Ziellinie überquerte merkte ich, was ich mir da eigentlich angetan habe. Solche Schmerzen werd ich so schnell nicht vergessen.

erzgebirgsradrenne marcus_schmid2Wenigstens ist am Ende eine gute Platzierunge heraus gekommen. Platz 35 in der GW und 2. in der Altersklasse. Matthias Kunz konnte sich sogar über den 1. Platz in der AK freuen. Jörg Vincenz erreichte einen sehr gute 27. Platz in der GW. Leider reichte es nur für den ärgerlichen 4. Platz in der AK, welchen auch Daniel Kletzin (12. in GW) über die 28 km Distanz hinnehmen musste. 

Zurückblickend war es eindeutig ein einzigartigs Rennen, was wir so vermutlich nicht mehr erleben werden. Wann fällte denn schon mal Ende Mai Schnee auf dem Fichtelberg? Hoffentlich wird es nächstes Jahr etwas trockener zugehen, dann würde ich mich auch noch einmal dazu überreden lassen mit an den Start zu gehen.

Danke an bike-pixx.de für die Bilder.

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